Violeta Dinescu

Violeta Dinescu

(*1953  in Bukarest) studierte nach dem Abitur am Gymnasium (liceul) Gheorghe Lazar -  Haupt­fächer Physik und Mathematik - am Bukarester Ciprian Porumbescu Konservatorium Kompo­si­tion, Klavier und Pädagogik. Sie beendete ihre Aus­bildung 1976 mit Auszeichnung. Ein George-Enescu-Stipendium ermöglichte ihr das Studium. Anschließend  studierte sie ein Jahr lang intensiv Komposition bei Myriam Marbe; dieses Jahr be­zeich­net sie rückblickend als eine wichtige Zeit ihres Lebens.
1978 bis 1982 lehrte sie am Lyceum George Enescu in Bukarest Musiklehre, Klavier und Ästhetik. Seit 1982 lebt Violeta Dinescu in Deutschland. Nach Unterrichtstätigkeit an  der Hochschule für Evan­ge­lische Kirchenmusik  Heidelberg (1986-1991), an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst  Frankfurt (1989-1992)  und an der Fachakademie für Evangelische Kirchenmusik Bayreuth (1990-1994) hat sie seit 1996 eine Professur für Ange­wandte Komposition an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg inne, wo sie seit 1996 eine Reihe von Komponisten-Kolloquien initiiert hat (über hundert Komponisten wurden eingeladen);  2000 gründete sie das Archiv Neue Musik – Schwerpunkt Osteuropa. Außerdem leitet sie im­mer wieder Kurse an verschiedenen ameri­ka­ni­schen Universitäten sowie an anderen Insti­tu­tionen des In- und Auslands.
Für ihre Kompositionen erhielt sie zahlreiche Stipendien, Auszeichnungen und Internationale Preise, u. a. das  Künstlerstipendium der Stadt Mannheim (1985-1986), das Stipendium Künst-lerhaus Schreyahn (1986-1987), das Baldreit-Sti­pendium der Stadt Baden-Baden (1987-1988), den  Grand Prize for Composition Utah, U.S.A. (1983), den IAWM Preis Kassel (1985), den Carl-Maria-von-Weber-Preis, Leipzig (1986), den Baldreit-Preis, Baden-Baden (1987), den NYU Prize for Compo­si­tion, New York (1995).
Ihr Werkverzeichnis umfasst Kompositionen un­ter­schiedlicher  Gattungen: Der 35. Mai nach Erich Kästner (Auftragswerk des Mannheimer National Theaters), die Opern Hunger und Durst nach Eugene Ionesco (Auftragswerk der Städtischen Bühnen Freiburg), Erendira nach Gabriel Garcia Marquez (Auftragswerk der Münchener Biennale), Schachnovelle  nach Stefan Zweig (Auftragswerk der Schwetzinger Festspiele), die Ballette: „Der Kreisel“ nach Eduard Mörike (Ulmer Theater) und Effi Briest nach Theodor Fontaine (Magdeburger Staatstheater)  sowie die Musik zu dem Stummfilm Tabu von Friedrich Wilhelm Murnau (Alte Oper Frankfurt), das Pfingstoratorium und Wie Tau auf dem Bergen Zions (Auftragswerk der Ljlien Stif­tung Hannover).
Weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen bei der Kammermusik, sowie bei Solowerken bis hin zu Werken für kleines und großes Orchester.
Ihre Musik wurde in Rundfunkanstalten auf CD aufgenommen und in Europa, in den U.S.A. und in Kanada aufgeführt.