Jenny Abel

Sie ist die künstlerische Leiterin des Festivals Ja . . . Musik! , kam im Geburtshaus Theodor Storms in Husum zur Welt, wuchs in Gernsbach auf, wo sie bis heute lebt und von wo aus sie ihre Konzertreisen in alle vier Kontinente unternimmt.

Ihr erstes öffentliches Konzert gab sie im Alter von sechs Jahren. Nach Befreiung vom Schulbesuch durch das Kultusministerium Baden-Württemberg zunächst als Jungstudentin ausgebildet an der Musikhochschule in Freiburg, die sie mit 13 Jahren abschloss, vervollkommnente sie anschließend ihr Können in der Meisterklasse von Max Rostal in Köln sowie bei dem legendären Henryk Szeryng, studierte daneben auch Komposition und Gesang. Yehudi Menuhin erlebte die Elfjährige und riet dazu, das junge Genie nicht in einer typischen Wunderkind-Karriere vorzeitig zu verschleißen.
Jenny Abels weltweite Karriere wurde  - immer noch sehr früh -  von so bedeutenden Musikern wie Hans Rosbaud (Chefdirigent des SWF-Sinfonieorchesters), Rudolf Kempe (Chefdirigent der Münchner Philharmoniker) sowie dem berühmten Pianisten Wilhelm Kempff gefördert. Bereits nach ihrer ersten Schallplatten-Einspielung verkündete die Zeitschrift STEREOPLAY: Was sie eines nicht zu fernen Tages zur besten Geigerin der Gegenwart machen wird, ist ihre faszinierende Musikalität.

Sie konzertierte in den bekanntesten Konzertsälen der Welt, wie der Berliner Philharmonie, der Bonner Beethoven-Halle, der Hamburger Musikhalle, im Wiener Musikverein, dem großen Festspielhaus in Salzburg, der Royal Festival Hall in London, dem Teatro alla Scala in Mailand, der Accademia di Santa Cecilia in Rom und in der Sala Cecilia Meireles Rio de Janeiro. Die Liste ihrer Partner am Dirigentenpult und in der Kammermusik liest sich wie ein Who is who internationaler musikalischer Prominenz, die Liste ihrer Auftritte bei internationalen Musikfestspielen ist lang. Die Philharmonische Halle in Peking war 1984 Forum eines großen Konzertes, in dem Jenny Abel als erste westdeutsche Solistin in der Volksrepublik China auftrat.

Neben dem Standardrepertoire für ihr Instrument spielte sie bereits seit Beginn ihrer Karriere auch zahlreiche zu Unrecht vernachlässigte Werke und setzte sich von Anfang an sehr engagiert für Kompositionen der Gegenwart ein. Jenny Abels künstlerische Aktivitäten folgen stets der Überzeugung innerer Notwendigkeit. Den Komponisten Hans-Werner Henze beeindruckte Jenny Abels Spiel und künstlerische Persönlichkeit so sehr, dass er der Geigerin eines der anspruchvollsten Werke schrieb und zum Geschenk machte.

Die Frieden stiftende Kraft der Musik als humane Botschaft gehört zur künstlerischen Leitlinie der Persönlichkeit Jenny Abels. Sie vertritt diese Überzeugung kompromisslos wie auch mutig: Unmittelbar nach Beendigung des Krieges in Bosnien wurde sie als künstlerische Botschafterin ihres Landes im Auftrage des deutschen Auswärtigen Amtes zu einem Gala-Konzert in das zerstörte Sarajewo eingeflogen, spielte mit dem dortigen Philharmonischen Orchester Violinkonzerte von Bach und Beethoven. Beim folgenden Festival The Golden Rose of Peace spielte sie in der bosnischen Hauptstadt vor 7000 Zuhörern.

Jenny Abels Interpretationskunst ist in zahlreichen Aufnahmen dokumentiert, die mit einer langen Reihe internationaler hoher Auszeichnungen bedacht worden sind.

Im Sommer 2007 rief Jenny Abel auf Anregung von Freunden das Festival Ja . . . Musik! ins Leben, das die kulturellen Aktivitäten und Angebote in ihrem heimatlichen Kreis Rastatt um eine neue, ungewöhnliche Facette erweitert.