Kinderszenen

Benedict Kramer
Birgit Thorwarth
Felipe Valério
Victoria Reiswich
Fernando Viani
Irina Matveeva

Robert Schumann: Kinderszenen op.15
Benedict Kramer, Klavier

Modest Mussorgsky:

Souvenir d’enfance Nr. 1: Niania et moi; 

Souvenir d’enfance Nr. 2: Première punition;

Souvenir d’enfance Nr. 3;

Une plaisanterie
Birgit Thorwarth, Klavier

Serge Bortkiewicz: Aus meiner Kindheit op.14
  1.  Was die Amme sang 
  2.  Das dunkle Zimmer 
  3.  Die Tanzstunde 
  4.  Erste Liebe 
  5.  Erster Schmerz 
  6.  Wenn ich erst groß bin 
Felipe Valério, Klavier

Federico Mompou: Scènes d’Enfants
 Cris dans la rue
 Jeu sur la plage 1
 Jeu sur la plage 2
 Jeu sur la plage 3
 Jeunes filles au jardin
Viktoria Reiswich, Klavier

Joaquín Turina: Niñerias, 2me Série, op. 65
 1. Entrée de Conchita
 2. A l’école
 3. Divertissement
 4. Conchita pleure
 5. Parade
 6. Conchita rêve 
 7. Carnaval des enfants
 8. Course féerique
 Fernando Viani, Klavier

Francis Poulenc: Villageoises - Petites Pièces Enfantines
 1. Valse Tyrolienne
 2. Staccato
 3.  Rustique
 4.  Polka
 5.  Petite Ronde
 6.  Coda
 Irina Matveeva, Klavier

Hörprobe: Poulenc Valse Tyrollienne mit Irina Matveeva

1 - Title : Poulenc: Valse Tyrollienne


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Dr. Joachim Draheim: "Kinderszenen"

In einem Brief an den jungen Komponisten und Pianisten Carl Reinecke vom 6. Oktober 1848 nannte Robert Schumann seine erst viel später berühmt gewordenen "Kinderszenen" op. 15 (mit der ominösen "Träumerei", die im 19. Jahrhundert keineswegs sein berühmtestes Stück war und bis heute durch verschlepptes Tempo unerträglich sentimentalisiert wird) "Rückspiegelungen eines Älteren und für Ältere". Damit grenzte er den Zyklus gegen das schon zu seinen Lebzeiten höchst erfolgreiche "Album für die Jugend" op. 68 ab, das "mehr Vorspiegelungen, Ahnungen, zukünftige Zustände für Jüngere" enthalte. Leider wird diese wichtige Unterscheidung, gerade auch im Klavierunterricht, immer noch ignoriert. Die 13 "Kinderszenen" op. 15, im Erstdruck 1839 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig wohl aus verkaufstechnischen Gründen als "Leichte Stücke für das Pianoforte" bezeichnet, sind nicht für Klavieranfänger gedacht und auf Grund ihres hohen musikalischen Anspruchs auch nicht geeignet. Diese kostbaren musikalischen Aphorismen sind keine Musik für Kinder, sondern für ältere Spieler und Hörer, die das Thema "Kindheit" durchaus nicht nur romantisch verklärend reflektieren.
Im Sinne Schumanns, auch in Abgrenzung gegen ihn und manchmal sogar den von ihm eingeführten Titel übernehmend, haben Komponisten aus ganz Europa Charakterstücke für Klavier geschrieben, die oft mit mehr oder weniger ausgeprägten programmatischen Akzenten "Kinderszenen" darstellen.


Die erste CD des piano-podiums Karlsruhe stellt Kinderszenen aus einem Zeitraum von beinahe 100 Jahren (1838-1933) von Robert Schumann bis Francis Poulenc vor.